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Ritterkreuzträger Oberfeldwebel EDWIN EBINGER

 

 

Hallo Sammlerfreunde, heute möchte ich einen Nachlass oder einen Teilnachlass vorstellen, der in Händen eines Sammlerfreundes sein zu Hause gefunden hat.

Teilnachlass eigentlich oder leider deswegen, da die Gruppe nicht komplett am Sammlermarkt aufgetaucht ist oder (wir kennen es ja alle) durch einen dummen Zufall zerrissen wurde.

Es handelt sich um den Ritterkreuzträger Edwin Ebinger, Gebirgsjäger Regiment 13 der 4. Gebirgsdivision. Ebinger hat sich sein Ritterkreuz tapfer verdient in dem er auf eigene Faust, nach dem der Kompanieführers ausgefallen ist, mehrere Gräben vom Feind säuberte und den dadurch gebildeten russischen Brückenkopf spalten konnte.
Leider ist Ebinger schon 4 Monate nach der Ritterkreuz Verleihung an den Folgen einer schweren Verwundung in einem Armee Feld Lazarett verstorben.

Die gezeigten Papiere wurden vor kurzer Zeit im WAF erworben, leider hatte der Verkäufer auch nur diese gezeigten Dokumente.  Aus der Historie des Nachlasse ist bekannt, dass er 2012 im WAF mal vorgestellte wurde, zu der Zeit aber auch noch ein Fotoalbum dabei war.

RK Gruppe Edwin Ebinger Konvolut

Sollte jemand der Leser mehr über den Verbleib des restlichen Dinge aus dem Nachlass wissen oder Informationen haben,  würde wir uns freuen dieses an den heutigen Besitzer weiterzuleiten um den Nachlass wieder zu komplettieren.

Hier nun aber erst mal zu Ritterrkreuzträger Ebinger und der 4. Gebirgsdivision.

Die 4. Gebirgs-Division wurde am 23. Oktober 1940 auf dem Truppenübungsplatz Heuberg, im Wehrkreis V, aufgestellt. Der Divisionsstab wurde aus dem Stab der Division z.b.V. 412 gebildet. Die Division ist nicht zu verwechseln mit der nicht aufgestellten 4. Gebirgs-Division. Nach der Aufstellung wurde die Division über Ungarn und Rumänien nach Bulgarien verlegt. Von hier aus nahm die Division am Balkanfeldzug teil. Aus dem Raum Grodec stieß die Division auf Priot und weiter über Kujazeyac auf Krnsevac vor. Abschließend verblieb die Division als Besatzungstruppe im Raum Belgrad, bevor sie ab Juni am Russlandfeldzug teilnahm. Über Grodek stieß die Division auf Lemberg und in den Raum Brzezany vor. Nach dem Übergang über den Sereth durchbrach die Division die Stalinlinie bei Derashnje und eroberte Winniza. Nach der Schlacht von Uman im Raum Podwyssokoje marschierte die Division zum Dnjepr, wo sie an den Abwehrkämpfen bei Malaja-Belorsjorka teilnahm. Es folgten Kämpfe am Asowschen Meer im Raum Mogila-Tokmak und die Einnahme von Stalino sowie Verfolgungskämpfe über den Mius. Zu Beginn des Jahres 1942 nahm die Division an der an der Abwehrschlacht im Donez-Raum teil und marschierte dann in die Mius-Stellung. Nach dem Durchbruch am Mius und der Schlacht bei Rostow-Bataisk nahm die Division an den Verfolgungskämpfen zum Kuban und am Vorstoß auf die Hochpässe des Kaukasus teil. Nach weiteren Kämpfen im Kaukasus musste sich die Division 1943 zum Kuban zurückziehen. Im Landekopf südlich von Noworossijk kam es zu Angriffs- und Abwehrkämpfen, ebenso westlich von Melitopol und im Cherson-Brückenkopf. 1944 folgten Angriffs- und Abwehrkämpfe im Raum Winniza und Entlastungsangriffe für den Kessel von Tscherkassy. Nach den Abwehrkämpfen im Raum nördlich von Uman zog sich die Division zum Dnjestr zurück. Anschließend kam es zu Abwehrkämpfen ostwärts von Kischinew sowie zu Angriffs- und Abwehrkämpfen in den Waldkarpaten. Anfang 1945 zog sich die Division aus dem Szekler Zipfel in den Raum Ungvar zurück. Im Raum Pelsöc-Rosenau kam es zu weiteren Abwehrkämpfen und anschließend zu Kämpfen in der Hohen Tatra. Nach dem Rückzug nach Oberschlesien kam es zur Schlacht um Troppau und zu Rückzugskämpfen bis hinter die March. Kapitulation im Mai 1945 vor russischen Einheiten.

Der Oberfeldwebel EDWIN EBINGER wurde am 13.01.1914 in Wiesenbach bei Heidelberg geboren und erhielt sein Ritterkreuz am 04.11.1943.  Wie bei vielen schneidigen Kämpfern der Ostfront besiegelte sich sein Schicksal am 04,03.1944 als er an den Folgen einer schweren Verwundung im Lazarett verstarb.

RK Gruppe Ebinger VB RK

Hier haben wir die Begründung zur Verleihung des Ritterkreuzes:

Oberfeldwebel Ebinger übernahm beim Angriff gegen den in Noworossijsk gelandeten Feind nach Ausfall des Kompanie-Chefs die Führung der württembergisch-badischen Gebirgsjäger Kompanie. Mit nur wenigen Jägern rollte er Graben um Graben der Sowjets auf und stürmte nach Einbruch der Dämmerung den Hauptstützpunkt der Bolschewisten. Damit schuf er die Voraussetzungen für die am nächsten Tage erfolgte Vernichtung des Feindes.

Abschrift des Berichtes aus den Heidelberger Neuesten Nachrichten vom 5. Januar 1944 NSG. Im Hafengelände von Noworossijsk war der Feind am 10.09.1943 unter dem Schutz der Dunkelheit mit starken Kräften gelandet. Es kam darauf an, ihn so schnell wie möglich zurück zu werfen, ehe er noch einen für weitere Operationen ausreichenden Landekopf schaffen konnte.

RK Gruppe Ebinger Tagesbefehl

Eine Kompanie württembergisch-badischer Gebirgjäger war an der einen Stelle zum Gegenangriff angesetzt. Gleich beim Antreten fiel der Kompanieführer aus. Sofort übernahm der Kompanietruppfüher, Oberfeldwebel Edwin Ebinger, die Führung der Kompanie.

Der Gegner erwies sich als zahlenmäßig weit überlegen und saß in starken Stellungen. Überdies waren die Sturmgeschütze, die den Angriff der Kompanie unterstützen sollten, nicht einsatzbereit. Ein Angriff versprach unter diesen Umständen wenig Erfolg. Aber Ebinger entschloss sich, auf eigene Verantwortun – Verbindung zum Bataillonn bestand nicht – den Angriff trotzdem durchzuführen. Seinen Jägern voran, stürmte er gegen die feindlichen Stellung, rollte im erbitterten Nahkampf Graben um Graben auf, säuberte Bunker um Bunker. Fast im Alleinkampf – die Masse der Kompanie schirmte ihm nur Flanken und Rücken ab – drang er immer tiefer in das sowjetische Stellungssystem ein.

RK Gruppe Ebinger Telegramm

Die Zeit drängte, die Dunkelheit drohte herein zu brechen; Ebinger wusste, dass es bis dahin geschafft sein musste, sonst führte der Gegner während der Nacht neue Kräfte in seinen Landekopf und dann war der weitere Kampf der kleinen Schar aussichtslos. Ohne sich eine Atempause zu gönnen griffen der Oberfeldwebel und seine Männer mit keuchenden Lungen weiter an. Auch der Einbruch der Dunkelheit durfte den Kampf nicht beenden. Es dunkelte bereits, als Ebinger den Hauptstützpunkt des Feindes, eine stark zur Verteidigung ausgebaute Fabrikanlage, stürmte. Damit war die Masse an Sowjets in diesem Abschnitt vom Strand abgeschnitten: 92 Gefangene und über 200 tote Bolschewisten wurden an diesem Abend von der Kompanie gezählt. Die übrigen im Westteil des Hafengeländes von Noworossijsk konnten dank der kühnen Tat, für die der Oberfeldwebel Ebinger das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes erhielt, am nächsten Tag vernichtet werden. Oberfeldwebel Edwin Ebinger vollendet am 13 Januar sein 30. Lebensjahr. Er ist in Wiesenbach, Kreis Heidelberg geboren.

RK Gruppe Ebinger Verleihung

1964 erschien folgender Bericht aus den Reihen der Dreizehner:

Die 12./Gebirgsjäger Regiment 13 lag in den ersten Septembertagen des Jahres 1943 als Bataillonsreserve in Noworossijsk in Ruhestellung. Im Morgengrauen des 10. Septembers 1943 landete der Russe an der Hafenmole in Noworossijsk und durchbrach dort die zur Sicherung eingesetzten Marine Einheiten. Es gelang ihm, einen Brückenkopf zu bilden, der in kurzer Zeit auf einige Kilometer ausgeweitet worden war.

Die 12. Kompanie wurde zum Gegenangriff angesetzt. Schon in der Bereitstellung fiel der Kompanieführer (Leutnant Grund?). In selbständigem Entschluss übernahm Feldwebel Ebinger als Kompanietruppfüher die Führung der Kompanie. In klarer Erkenntins der Notwendigkeit rasch zu handeln, trat er, noch ehe die ausreichende Unterstützung durch Sturmgeschütze zur Stelle war, zum Angriff gegen die eingebrochenen Feindkräfte an. Es gelang ihm, bis an die Hafenmole vorzustoßen und den bereits gebildeten Brückenkopf dadurch zu spalten. In kühnem Schwung und rücksichtslosem Einsatz seiner Person säuberte er die Hafenmole und stellte den Anschluß zum rechten Nachbarn wieder her. Lediglich nach links war eine restlose Säuberung nicht möglich, weil es den Russen gelang, sich in einem Fabrikgebäude zu verteidigen.

RK Gruppe Ebinger Tagesbefehl 1

Durch die Tat des Feldwebels Ebinger wurde die Absicht der Russen vereitelt, im Rücken der eigenen Stellung einen Brückenkopf zu bilden und die rückwärtigen Verbindungen zu durchschneiden. Der Gegner erlitt hohe Verluste an Menschen und Material und verlor eine größere Anzahl Gefangene.

Oberfeldwebel Ebinger wurde am 24. Februar 1944 in den Rückzugskämpfen bei Winniza verwundet und verstarb im dortigen Feldlazarett.

Wehrmacht:

01.04.1933 Eintritt in die 6, Kompanie / Infanterie Regiment 14, Tübingen

06.08.1934- in der 5. Wach-Kompanie / Wachtruppe Berlin

27.03.1935

01.10.1934- in der 6. Kompanie / Infanterie Regiment Tübingen 14.10.1935

15.10.1935 in der 6. Kompanie / Infanterie Regiment 35, Tübingen 05.10.1936

06.10.1936 in der 6. Kompanie / Infanterie Regiment 119, Tübingen 11.10.1937

12.10.1937 in der 10. Kompanie / Infanterie Regiment 13, Ludwigsburg

08.05.1939- Lehrgang für vorgeschobene Artillerie Beobachter (Schieß-Unteroffizier) 12.05.1939

19.05.1940 bei Laon (Frankreich) verwundet, Unterschenkel Durchschuß (Lazarett bis Ende September 1940; laut Meldung)

19.06.1940 zum Infanterie Ersatz Bataillon 13; Pisek (laut Meldung)

20.06.1940- in der 10. Kompanie / Infanterie Regiment 13 (laut Meldung vom 04.10.1940: Eintreffen bei der

24.10.1940 Kompanie auf Anforderung der selbigen) (Erkennungsmarke: -159- 10./Inf.Rgt. 13)

25.10.1940- in der 10. Kompanie / Gebirgsjäger Regiment 13 (Umgliederung) 18.11.1940

19.11.1940- in der 12. Kompanie / Gebirgsjäger Regiment 13 (Umbenennung) 21.11.1941

21.10.1941 in Marjewka (bei Stalino/Ostukraine) verwundet, Handgranatensplitter im Gesicht

22.11.1941- in der Genesenden Kompanie / II. Gebirgsjäger Ersatz Bataillon 98, Garmisch 31.03.1942

01.04.1942- in der 7. Kompanie / Gebirgsjäger Ersatz Bataillon 98 21.05.1942

22.05.1942- in der Genesenden Marsch Kompanie VII / 23 26.06.1942

27.06.1942- in der 12. Kompanie / Gebirgsjäger Regiment 13 04.03.1944

RK Gruppe Ebinger Portrait 1

24.02.1944 in Ryshanowka (südwestlich Shasknn) durch Granatsplitter am rechten Oberarm und rechte, obere Brustseite schwer verwundet (laut FS 4. Gebirgsdivision vom 26.02.1944 an PAP5 / laut FS Heeresgruppe Süd vom 28.02. 1944 an PA 1. Staffel)

04.03.1944 im Armee Feld Lazarett (mot) 4/562 bei der 1. Panzer Armee (04.14 Uhr) den Verwundungen vom 24.02.1944 erlegen

Teilnahme an den Feldzügen:

1939/1945

Frankreich (10.05.1940-19.05.1940), Balkan (08.04.1941-15.04.1941) und Rußland (22.06.1941-04.03.1944)

Orden und Ehrenzeichen:

14.04.1941 Eisernes Kreuz 2. Klasse (laut Ritterkreuz Verleihungskartei / laut Wehrpass: 13.05.1941)

25.08.1941 Eisernes Kreuz 1. Klasse (laut Ritterkreuz Verleigungskartei / laut Wehrpass: 29.10.1941 / laut Verleihungs Urkunde: 30.10.1941)

04.11.1943 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes

15.10.1940 Verwundeten Abzeichen in Schwarz

20.08.1941 Infanterie Sturmabzeichen

10.11.1942 Königlich bulgarisches Soldatenkreuz des Tapferkeitsordens III. Klasse (laut Wehrpass / laut Verleihungs Urkunde 17.03.1942)

01.09.1943 rumänische Medaille Kreuzzug gegen den Kommunismus mit oxyd. Spange Kaukasus

05.12.1943 Nahkampfspange I. Stufe, Bronze

24.06.1944 Nahkampfspange II. Stufe, Silber

RK Gruppe Ebinger Brief

Beförderungen:

01.10.1934 Gefreiter

01.05.1936 Unteroffizier

01.12.1939 Feldwebel

01.09.1941 Oberfeldwebel

Wie ich finde eine interessante Geschichte und auch hoffentlich der richtige Weg den Nachlass wieder zusammen zu fügen.

Ich würde mich freuen wenn das klappt und möchte hiermit anregen, dass auch andere Sammler auf mich zukommen um Ihre Nachlässe vorzustellen. Sollte da ein Nachlass dabei sein wo etwas fehlt, wäre die Chance auf eine Zusammenführung sicherlich da.

Ich würde mich auch freuen wenn diese Beiträge in Foren oder auf Facebook geteilt werden um eine breite Leserschaft zu erreichen.

Sammlergruß

Sascha

 

 

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Copyright 2018 : Alle Rechte bei dem Verfasser Sascha Ulderup

 

 

 

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Kampfgruppe Feurstein / Kampf um Narvik

Tag Sammlerfreunde,

heute möchte ich einen doch eher seltenen Nachlass vorstellen, welcher mir freundlicherweise vom Sammler Peter Hauber (MFF Scania) zur Verfügung gestellt worden ist. Auch konnte ich Bilder von Gebirgsjäger – Nachlässen aus der Sammlung von Christian Bachmann (MFF Steinacher) bekommen um den Beitrag hier abzurunden.

Nachlass Komplett – Sammlung Peter Buchner

Es dreht sich hier um die Operation Weserübung und in diesem Kontext natürlich der Einsatz der Gebirgstruppen bezug nehmend auf den Nachlass des Soldaten Bruno Unterweger.

Ich habe eine ganz besondere Verbindung zu diesem Thema, da ich in meiner Zeit an der Offiziersschule der Marine in Flensburg Mürwik eine Seminararbeit über diese ganze Operation schreiben musste. Dazu fällt mir auch immer wieder ein was mein verstorbener Großvater und Kriegsveteran der Wehrmacht „Opa Walter“ gesagt hat und was ich auch in meiner Seminararbeit als Zitat verwendet habe.

„Was machen wir heute?“ (er gab sich immer selber die Antwort) „wir marschieren in Dänemark ein“.

Gruppe Unterweger Sammlung Peter Buchner (4)

Daraufhin sagte er erneut „ und was machen wir heute Nachmittag…..“

Ich lege das mal unter „Landserhumor“ ab und muss dazu sagen, das dem Ausbildungsleiter an der Offiziersschule der Marine dieses Zitat kein Lächeln entlockte…..nun es war eben der Beitrag eines Zeitzeugen wohl aber politisch nicht ganz konform.

Des weiteren verbindet mich mit Narvik das erste Ritterkreuz der Eisernen Kreuzes meiner Sammlung, welches ich aus der Familie des Kommandanten Z2 „Georg Thiele“ bekommen habe. Ein Stück mit viel Geschichte und für mich als Marinesoldat und ehemaliges Besatzungsmitglied auf einem Zerstörer der Marine etwas ganz besonderes.

Gruppe Unterweger Sammlung Peter Buchner (2)

 

Hier nun einige historische Fakten zur Weserübung und zur späteren Operation Büffel:

Unternehmen Weserübung war der Deckname für den mit der Kriegsmarine verübten Angriff der deutschen Wehrmacht auf Norwegen und Dänemark am 9. April 1940.

Strategische Ziele der Invasion waren die Besetzung der norwegischen Häfen, um die deutsche Ausgangsstellung im Krieg gegen Großbritannien zu erweitern und eine Seeblockade zu verhindern, die Kontrolle der Ostseezugänge und die Sicherung der Eisenerz-Versorgung der deutschen Rüstungsindustrie aus Kiruna (Schweden) über Narvik. Dänemark erschien den Planern unter General Nikolaus von Falkenhorst als Nachschubweg unverzichtbar. Langfristig sollten Norwegen und Dänemark in ein „Großgermanisches Reich“ auf dem europäischen Kontinent eingegliedert werden.

Gruppe Unterweger Sammlung Peter Buchner (3)

Sowohl Dänemark als auch Norwegen waren neutral. Dänemark hatte 1939 als einziges nordeuropäisches Land einen Nichtangriffspakt mit Deutschland geschlossen. Deutschland stellte beiden Staaten ein Ultimatum mit der Zusicherung, ihre territoriale Integrität und politische Unabhängigkeit nicht anzutasten, falls sie sofort kapitulierten. Norwegen lehnte ab; die Dänen akzeptierten nach wenigen Stunden Kampf. In der Schlacht um Narvik erlitt die Wehrmacht ihre erste Niederlage des Krieges, doch Anfang Mai war der britisch-norwegische Widerstand weitgehend gebrochen. Allerdings kapitulierte Norwegen erst am 10. Juni 1940, als der deutsche Sieg im Westfeldzug absehbar war und die Wehrmacht sich auch in Narvik durchsetzen konnte.

Gruppe Unterweger Sammlung Peter Buchner (1)

Eingesetzte Soldaten der Wehrmacht ca. 120.000

Soldaten der angegriffenen Länder 110.000 (davon 15.000 Dänemark, 60.000 Norwegen und 35.000 Alliierte)

Verluste Wehrmacht (Gefallen, verwundet, vermisst) 5296 Mann

Verluste Alliierte gesamt: (Gefallen, verwundet, vermisst) 6291 Mann

 

Im Zuge der Operation Weserübung wurde die Versorgung der kämpfenden Deutschen Truppen in Narvik zunehmend schwieriger……somit musste hier eine Lösung gefunden werden und somit schauen auf die 3. Gebirgsdivision.

Die ersten Soldaten der 3. Gebirgsdivision wurden in den Morgenstunden im Ofotenfjord in Narvik an Land gesetzt. Das hier stationierte 13. norwegische Infanterieregiment leistete nur geringen Wiederstand. Im Laufe des Tages gelang es den deutschen Truppen die Häfen Stavanger, Narvik, Oslo, Bergen und Drontheim von See her und aus der Luft zu besetzen.

Gruppe Unterweger Sammlung Peter Buchner (6)

Damit waren sie den britischen Expeditionsstreitkräften nur um Stunden zuvor gekommen. Die deutsche Marine erlitt in diesen Tagen die schwersten Verluste. Es entstand eine besondere strategische Situation. Die Royal Navy konnte ohne große Behinderung im Nordmeer operieren, die deutschen Kräfte konnten sich ohne größeren Wiederstände frei auf norwegischem Gebiet ausbreiten und einige Brückenköpfe ausbauen.

Gruppe Unterweger Sammlung Peter Buchner (5)

Die 3. Gebirgsdivision, unterstützt von den Besatzungen der gesunkenen Schiffe der Kriegsmarine, stieß dann bei Narvik auf heftigen Wiederstand der 6. norwegischen Division. Zusätzlich wurde diese ab dem 14. April durch die gelandete 24. britische Brigade unterstützt. Am 13. April waren britische, französische (u.a. Alpenjäger) und exilpolnische Truppen im Raum Andalsnes, Namsos und Narvik gelandet. Hauptschlag richtete sich auf Narvik wo im Laufe der Zeit rund 30.000 Mann an Land gingen.

Am 16. April können die Gebirgsjäger die Erzbahn im Raum Narvik bis zur schwedischen Grenze besetzen. Die Lage der deutschen Verteidiger gestaltete sich ab dem 17. April als äußerst kritisch, welches seitens Hitlers zu ersten Rückzugsgedanken auf schwedisches Gebiet führte.

Gruppe Unterweger Sammlung Peter Buchner (7)

General Dietl erhält dann aber doch, durch Überzeugungsarbeit von General Major Jodl (Leiter des Wehrmachtsführungsamt) den Befehl: „Halten so lange wie möglich“. Die schwachen deutschen Gebirgsjägerkräfte (ca. 2000 Mann) hatten sich so voll auf die Verteidigung Narviks eingestellt und leisteten erbitterten Wiederstand. Ein Frontalangriff Narviks mit Unterstützung von Schiffsartillerie konnte keinen Rückzug bewirken und zwang die alliierten Truppen zum Umdenken.

Der Besitz des Hafens hing schon alleine aus logistischen Gründen von der Beherrschung der einzigen Straße die von Trondheim (Südnorwegen) nach Narvik führte ab. Sie führte durch unwegsames und zerklüftetes Gelände und nahm daher neben Trondheim eine strategische Schlüsselrolle ein.

 

Am 30. April vereinigten sich die von Oslo und Drontheim vorrückenden Kräfte (u.a. 2. Gebirgsdivision) im Raum Dombas. Die norwegischen Landstreitkräfte und die alliierten Landungstruppen konnten zwischen dem 15. und 19. April bei Namsos und Andalsnes geschlagen, zur Kapitulation oder Rückzug gezwungen werden. Am 13. Mai starten die Alliierten mit 24.000 Mann den Großangriff auf Narvik.

Die deutsche Abwehrfront umfasste etwa 5400 Mann bestehend aus 2000 Gebirgsjägern, 2800 Marinesoldaten der versenkten Zerstörer und 600 nachgeführten Fallschirmjägern. Nach 2 Wochen schwerer Kämpfe mussten die deutschen Einheiten am 28. Mai aus Narvik nach Osten ausweichen und im Bereich der Bahnlinie neue Stellungen beziehen. Die Alliierten Kräfte konnten dann die vorgesehenen Zerstörungen in Narvik vornehmen. Unterdessen hatte die 2. Gebirgsjägerdivision den Befehl erhalten, sich nach Narvik durchzuschlagen ( Operation Büffel) um die eingeschlossenen Kräfte zu unterstützen. Daher befahl General Feurstein aus den über 1200 km auseinandergezogenen Kräften drei spezielle Bataillone für die Operation „Büffel“ zusammenzustellen. Ein Auftrag der wie geschaffen für die Ausbildung und Ausrüstung der Gebirgstruppen schien und mit Begeisterung aufgenommen wurde.

Die Route führte über 200km durch weglose und für die Deutschen unbekannte Gebirgsregionen zwischen Sörfold und Narvik. Die erforderliche Versorgung erfolgte aus der Luft. Am 13. Juni um 13:00 Uhr konnte die Sondereinheit nach 11 Tagen die Verbindung mit der 3. Gebirgsdivision melden. Während dieser Zeit hatten allerdings die Norweger am 9. Juni kapituliert nachdem die britischen Truppen bis zum 8. Juni sämtliche Einheiten aus Norwegen evakuiert hatten. Da am 10. Mai die Operation „Gelb“ angelaufen war, befürchtete man die Gefährdung der britischen Insel und beschloss daher den Rückzug aus Skandinavien.

Quelle www.gebirgsjäger.de

 

Hier auch noch eine Bericht den Christian Bachmann aus dem Buch: „Es war ein Edelweiss – Schicksal und Weg der zweiten Gebirgsdivision“ herausgeschrieben hat und zu dem dokumentierten Erlebnissen des Soldaten Bruno Unterweger passt.
Schicksal Oberleutnant Rieger der anfangs fälschlicherweise für tot erklärt wurde……

Bei der Aufstellung der Narvik-Freiwilligen für die zwei Fallschirmjägerkompanien, aus den Reihen der Salzburger Gebirgsjäger, hatte es geheißen: „Verheiratete scheiden aus! “
Oberleutnant Rieger hatte erst vor kurzem geheiratet und versuchte alles um trotzdem mitzukommen. Oberleutnant Rieger, mit Leib und Seele Soldat, setzt sich durch und mit seinem besten Freund aus der gemeinsamen Zeit auf der Militärakademie in Wiener Neustadt, Oberleutnant Erich Schwaiger, werden sie mit den zwei Kompanien für den Einsatz aufgestellt.

Am 24.Mai, Riegers 28.Geburtstag – geht es los, vom Flugplatz Värnes bei Trontheim in einer Fernstrecken-JU über 850km nach Narvik – Absprung aus 140m Höhe über Björnefjell.

Collection Feurstein – Gebirgsjäger – Sammlung Christian Bachmann (2)

Meldung bei General Dietl: „Rieger, i bin ja so froh, dass ihr kemmt´s! I brauch euch so notwendig wie das tägliche Brot!“

Am 26.Mai nachts Anmarsch entlang der Erzbahn nach Narvik. Bei den darauffolgenden Kämpfen, wie im gezeigten Einsatzbericht beschrieben, versucht Oberleutnant Rieger mit einem Boot ans andere Ufer zu kommen – zwei Mann fallen im Feuer der Polen, die anderen stürzen ins Wasser und versuchen an das Ufer zu schwimmen. Oberleutnant Rieger paddelt alleine weiter, wird zur Zielscheibe der Polen – spielt den Getroffenen und bricht zusammen. Nach dem einstellen des Feindfeuers paddelt Oberleutnant Rieger weiter, erreicht das Ufer, springt an Land, rennt vorwärts – einer französischen Kolonne in die Arme: „Allemand!“ Fünf Franzosen richten ihre Gewehre auf ihn.
Es ist alles vergeblich. Er ist gefangen und wird nach Frankreich gebracht. Mit Handschellen gefesselt, vom Pöbel bespien, treibt man ihn durch die Stadt Brest. Aber die Schlacht um Frankreich ist bereits im vollen Gange.
Am 23.Juni, genau einen Monat nachdem er sich als Freiwilliger für Narvik gemeldet hatte, steht plötzlich ein deutscher Unteroffizier in der Türe der Kaserne, in der man ihn eingekerkert hat. Frei!

Dies ist wohl der einzige Fall in der Geschichte des Krieges, bei dem ein Narvik-Kämpfer noch den Frankreich-Feldzug miterlebt hat.

Waffenstillstand – Oberleutnant Rieger kommt nach Salzburg zurück. Auf dem Bahnhof starrt ihm ein Gefreiter seiner Ausbildungskompanie erschrocken ins Gesicht. „Herr Oberleutnant sind ja laut gestrigem Regimentsbefehl tot!“
Nur ein Glück , das man das seiner jungen Frau verschwiegen hat. So kann er dieser selbst beweisen, dass er noch am Leben ist.

 

Ich hoffe mit diesem Beitrag konnte man einen kleinen Einblick in die Kämpfe um Narvik und die Soldaten der Gruppe Feurstein bekommen.

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Sammlergruß

Sascha

 

Copyright 2018 : Alle Rechte bei dem Verfasser Sascha Ulderup